Am 21. Mai 2003
unterzeichneten Landtag und Landesregierung von Rheinland-Pfalz mit den Partnern Burgund (Frankreich), Oppeln (Polen) und Mittelböhmen (Tschechien) eine gemeinsame Erklärung zur Weiterentwicklung ihrer bislang bilateralen Partnerschaften zu einem 4er-Netzwerk der Regionalpartner.
Erstmals begründeten damit zwei Regionen aus den bisherigen EU-Staaten und zwei Regionen aus den EU-Beitrittsstaaten eine derartige Kooperation. Das 4er-Netzwerk trägt zur Integration der 2004 zur Europäischen Union beigetretenen mittel- und osteuropäischen Staaten bei und fördert so die Begegnung der Menschen und damit die innere Entwicklung und Festigung der EU.
Die vier Regionen arbeiten im politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, kulturellen und administrativen Bereich zusammen. Der Zusammenschluss rückt die Regionen gezielt ins Bewusstsein der Menschen und stärkt die regionale Komponente im politischen System der EU: größtmögliche Bürgernähe, fundierte lokale Sachkompetenz und starke Identifikationspotenziale.
Auf dieser Basis verwirklichen die Partner Projekte in den unterschiedlichsten Bereichen, auch im Rahmen europäischer Förderprogramme. Felder der Zusammenarbeit sind etwa Kultur, Bildung und Hochschulen, Wirtschaft und Umwelt, Tourismus und Weinbau, Politik für den ländlichen Raum, Soziales, kommunale Zusammenarbeit und Verwaltungskooperationen.
2015 wurde das 4er-Netzwerk der Regionalpartner auf die neue Region Burgund-Franche-Comté erweitert.
Das Land Rheinland-Pfalz
Einwohner: 4 085 000
Verwaltungssitz: Mainz
Fläche: 19 854 km²
Mit rund 4,1 Millionen Einwohnern ist es das siebtgrößte von 16 Ländern, bei der Wirtschaftsleistung liegt es im Mittelfeld. Landeshauptstadt und zugleich bevölkerungsreichste Stadt ist Mainz; mit Ludwigshafen am Rhein, Koblenz und Trier liegen drei weitere Großstädte mit Funktion als Oberzentren in Rheinland-Pfalz. Das gesamte Land Rheinland-Pfalz ist Teil der grenzüberschreitenden europäischen Großregion.
Region Burgund-Franche-Comté
Einwohner: 2 821 000
Verwaltungssitz: Dijon
Fläche: 47 800 km²
Die Region unterteilt sich in die acht Départements Côte-d’Or, Doubs, Haute-Saône, Jura, Nièvre, Saône-et-Loire, Territoire de Belfort und Yonne.
Sie grenzt (im Uhrzeigersinn von Norden beginnend) an die Region Grand Est, die Schweiz sowie die Regionen Auvergne-Rhône-Alpes, Centre-Val de Loire und Île-de-France.
Woiwodschaft Oppeln
Einwohner: 993 000
Verwaltungssitz: Opole
Fläche: 9 400 km²
Sie umfasst den westlichen Teil Oberschlesiens, der Region um Opole, ergänzt um die vormals niederschlesischen Kreise Brzeg und Namysłów.
Eine Woiwodschaft Opole entstand erstmals 1950, bei den Verwaltungsreformen in den Jahren 1975 und 1999 kam es zu Grenzkorrekturen beziehungsweise zum Gebietsaustausch. Die heutige Woiwodschaft Opole entstand aus der von 1975 bis 1998 existierenden gleichnamigen Woiwodschaft.
Die Woiwodschaft Opole bildet das Zentrum der deutschen Minderheit in Polen, die mit ihrem Wahlkomitee seit 1998 Anteil an der Verwaltung des dortigen Sejmik hat.
Region Mittelböhmen
Einwohner: 1 339 000
Verwaltungssitz: Prag (nicht Teil der Region)
Fläche: 11 000 km²
Der Středočeský kraj (Mittelböhmische Region) ist flächenmäßig die größte der 14 Regionen Tschechiens.
Die Region deckt einen großen Teil des westlichen Tschechiens ab und wird von den Regionen Liberec, Hradec Králové, Pardubice, Vysočina, Südböhmen, Pilsen und Ústí nad Labem umschlossen, während der Kern, das Stadtgebiet von Prag, politisch gesehen unabhängig ist und verwaltungsmäßig eine selbstständige Region bildet.
Inklusive Prag entspricht die Region der historischen Region Mittelböhmen.